Das Recht zu trauern
Der Abschied eines Menschen und die damit verbundene Trauer braucht Zeit und Raum. Wir leben jedoch in einer trauerarmen Kultur in der Sterben, Tod und Trauer gerne tabuisiert wird. Immer wieder sind wir durch unsere eigenen Gefühle verunsichert, wissen nicht recht mit ihnen umzugehen. Damit die Hinterbliebenen ihren Erinnerungen an den Verstorbenen Raum geben können, ist der Prozess der Trauer und das Zeigen der damit verbunden Gefühle enorm wichtig. So können Sie den Verlust eines nahestehenden Menschen bewältigen und die damit verbundenen seelischen Schmerzen verarbeiten.
Jeder Trauerprozess entwickelt sich sehr individuell. Jeder Mensch trauert auf seine ganz eigene Art und Weise, dabei kann der Verlauf und die Zeit nicht präzise vorherbestimmt werden. Wichtig ist es jedoch, dass Sie die Trauer zuzulassen und ihr die entsprechende Zeit geben die sie benötigt. Seien es Tage, Wochen, Monate oder Jahre.
Phasen und Aufgaben der Trauer
In der Regel läuft die Trauer in mehreren Phasen bzw. aktiven Traueraufgaben ab. Dabei handelt es sich jedoch nicht um feste Vorgaben sondern lediglich um Anhaltspunkte, zu denen es während der Trauer kommen kann. In aller Regel löst eine schicksalshafte Mitteilung bei den Hinterbliebenen einen schweren Gefühlsschock aus. Erst einmal will man nicht wahrhaben, dass der geliebte Mensch nicht mehr da ist. Daraufhin folgen die verschiedensten Emotionen wie beispielsweise Liebe, Sehnsucht oder Dankbarkeit. Vielleicht empfinden Sie aber auch Wut, Ärger oder Zorn, weil der Verstorbene Sie verlassen hat. Es ist normal, solche Gefühle zu empfinden. Erkennen Sie diese an und haben Sie keine Angst vor Ihren Gefühlen. Erlauben Sie sich, den Schmerz bewusst zu spüren. Dies gilt auch für Ihre glücklichen Momente. Schämen Sie sich nicht zu lachen oder fröhlich zu sein. Das gemeinsame Lachen über verschiedene Erinnerungen an den Verstorbenen heißt nicht, dass Sie nicht trauern. Im nächsten Schritt beginnen Sie sich intensiv mit dem Verstorbenen zu beschäftigen. Vielleicht taucht er in Ihren Träumen auf, oder Sie erkennen ihn in Gesichtern anderer Menschen wieder. Die letzte Phase ist die Akzeptanz. Der Hinterbliebene wendet sich wieder seinem Leben zu, bewahrt den Verstorbenen jedoch in seinem Herzen und erinnert sich gerne an ihn.
Familie und gute Freunde können helfen
Hilfe in dieser schweren Zeit bietet zum einen das soziale Umfeld. Angehörige, aber auch Freunde bieten eine emotionale Stütze. Dabei müssen nicht immer viele Worte gesprochen werden. Häufig reicht es schon, wenn jemand da ist. Viele finden Kraft im Glauben und in Ritualen, die ihnen ihre Religion dazu anbietet. Andere benötigen professionelle Hilfe. Eine erste Möglichkeit hierbei ist eine Selbsthilfegruppe.
Ratgeber
Es gibt viele Ansprechpartner für die Trauerarbeit. Hierzu liegt ein Faltblatt (wie abgebildet) in Ihrem Rathaus vor Ort oder direkt bei uns aus.